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Bioinspirierte Hydrogelmuster bieten effektivere Möglichkeiten zur Wassergewinnung | Envirotec

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Die auf das Glas gedruckten Hydrogelfasern sind von teilweise vernetzten baumelnden Ketten bedeckt, die eine große Affinität zu Wassermolekülen aufweisen. Sie fungieren wie die Rillen auf der Haut von Eidechsen, um Tröpfchen zu sammeln, und ihre Oberfläche könnte eine Feuchtigkeitsschicht bilden, die den Schleim auf der Welshaut nachahmt und die Bewegung der Tröpfchen reibungsloser und schneller macht (Bildnachweis: ©Science China Press).

Eine neue Studie schlägt Möglichkeiten zur Verbesserung der Wirksamkeit der Wassergewinnung vor, insbesondere im Hinblick auf die Kondensation von Wasser aus gesammelten Tröpfchen.

Die Arbeit konzentriert sich auf die Bekämpfung der Wasserknappheit durch die Erforschung der atmosphärischen Wassergewinnung. Das Wasser in der Luft entsteht sowohl durch natürliche als auch durch erzwungene Verdunstung, wobei die Kondensation den letzten und entscheidenden Schritt bei der Wassergewinnung darstellt. Bei der Kondensation entstehen Keime, Wachstum und Abwurf von Wassertröpfchen, die dann gesammelt werden. Allerdings stellt das unkontrollierbare Wachstum kondensierter Tröpfchen, das zu Oberflächenüberschwemmungen führt, eine dringende Herausforderung dar und stellt eine Gefahr für die nachhaltige Kondensation dar.

Um diesen Prozess zu beschleunigen und einen geordneten und schnellen Tropfenabwurf von der kondensierenden Oberfläche zu erreichen, ließ sich das Team – die Tsinghua-Universität – von der Natur inspirieren. Sie beobachteten, dass der Australische Dornteufel – eine Eidechsenart – Tröpfchen wie Regen, Tau und Teichwasser effizient von seinen Schuppen in die Kapillarkanäle zwischen den Schuppen verteilt und sich schließlich mit seinem Maul verbindet. Dieser natürliche Mechanismus erleichterte die Speicherung und den Verbrauch von Wasser. Darüber hinaus ließ sich das Team von Fischen inspirieren, insbesondere von Welsen, die über eine epidermale Schleimschicht verfügen, die den Schwimmwiderstand verringert und die Anpassungsfähigkeit an wässrige Umgebungen verbessert. Diese Erkenntnisse aus der Natur befassen sich mit den Herausforderungen einer geordneten Tröpfchennavigation bzw. eines widerstandsarmen Tröpfchenabwurfs.

Das Forschungsteam verwendete Hydrogelfasern, um ein technisches Muster auf Glas zu erzeugen, das die vorteilhaften Eigenschaften von Eidechsen und Welsen vereint. Die Hydrogelfaser ist ein durchdringtes Netzwerk aus Natriumalginat und Polyvinylalkohol mit teilweise polymerisierter Oberfläche und Bogenstruktur. Die mit verzweigten –OH- ​​und –COOH-Ketten geschmückte Oberfläche weist eine starke Affinität zu Wassermolekülen auf. Diese Affinität sorgt in Verbindung mit der Bogenstruktur für eine ausreichende Antriebskraft für die Bewegung der Tröpfchen vom kondensierenden Substrat zur Hydrogelfaser. Gleichzeitig können die verzweigten –OH- ​​und –COOH-Ketten Wassermoleküle zurückhalten, selbst nachdem die Tröpfchen die Oberfläche verlassen haben, was zur Bildung eines Vorläufer-Wasserfilms beiträgt, der das Gleiten der Tröpfchen erleichtert.

Zur Beobachtung der Tröpfchenbewegung wurden fluoreszierende Moleküle als Sonden verwendet. Die erfassten Flugbahnen zeigten eine beeindruckende Migrationsgeschwindigkeit, wobei auf dem Glas gebildete Tröpfchen schnell zur Hydrogelfaser gepumpt wurden und so die Kondensationsstellen regenerierten. Der Erfolg liegt in der gleichzeitigen Anwendung chemischer Benetzungsgradienten und der Laplace-Druckdifferenz zwischen der Hydrogelfaser und dem Glas. Der Pumpeffekt führte zu einer Reduzierung der Energie des tröpfchenkondensierenden Oberflächensystems, das als treibende Kraftquelle fungierte, um über 40 %. „Dies ähnelt der gerichteten Wasserverteilung über die Haut von Eidechsen“, bemerkt Professor Qu.

Die Forscher beobachteten auch Unterschiede in der Wasserbewegung auf der Hydrogelfaseroberfläche im Vergleich zu der auf Glas. Auf dem Glas bewegten sich Tröpfchen als zusammenhängende Einheit unter sukzessiver Bildung neuer Vortriebswinkel vor, was zu einer vollständigen Vermischung der Fluoreszenzsonden innerhalb des Tröpfchens während des Vorrückens führte. Im Gegensatz dazu zeigte das Gleiten von Tröpfchen auf der Hydrogelfaseroberfläche ein geschichtetes Verhalten. Die innere Wasserschicht verband sich mit der Hydrogeloberfläche, während die äußere Schicht ohne direkten Kontakt mit der Hydrogeloberfläche glitt. „Die baumelnden Ketten über der Hydrogeloberfläche wirken wie die Schleimschicht des Welses und schmieren die Reibung zwischen den Tröpfchen und der kondensierenden Oberfläche“, erklärt Dr. Ji.

Dieses technische Hydrogel-Fasermuster erhöhte die Kondensationsrate um 85.9 %, ohne dass eine externe Energiezufuhr erforderlich war. Darüber hinaus wurde es erfolgreich eingesetzt, um die Wassersammelrate der solaren Verdunstungswasserreinigung um 109 % zu steigern. Diese Studie lieferte nicht nur Einblicke in Naturphänomene, sondern markierte auch einen neuartigen Versuch, die Tröpfchenbewegung zur Kondensation zu manipulieren. Die Ergebnisse legen den Grundstein für zukünftige Bemühungen, Phänomene zu entdecken und Theorien in praktische Anwendungen umzusetzen.

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